Sonntag, 19. Mai 2024

Sich auf Gott stützen, wenn sein Volk enttäuscht

Natalie Runion ist leidenschaftliche Worshipperin.
Immer wieder erleben Menschen in christlichen Gemeinden Enttäuschungen. Die Lobpreisleiterin Natalie Runion gibt aus eigener Erfahrung Tipps, wie man damit umgehen kann.

Die wichtigste Reaktion für Menschen, die in Gemeinden verletzt wurden, sei: «Ich würde dich gerne zu einer Tasse Kaffee oder einem Mittagessen einladen und deine Geschichte hören.» Wenig hilfreich sei dagegen eine Verteidigung der Kirche oder Sätze wie: «Das haben sie sicher nicht so gemeint» oder «Nicht alle Kirchen sind schlecht».

Wichtig sei es, mit den Verletzten den Weg der Heilung zu gehen. «Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Kirche nicht gerade geduldig ist mit Menschen, die leiden. Aber der Herr fordert uns auf, mit den Trauernden zu trauern und mit den Weinenden zu weinen, damit wir uns mit den Fröhlichen freuen können.»

«Ich habe es vermisst»

Natalie Runion hatte selbst einmal die Gemeinde verlassen, in der sie aufgewachsen ist. Mit der Zeit spürte sie aber, dass sie Jesus liebte. «Ich vermisste es, Teil der Gemeindefamilie zu sein, denn obwohl sie mich verletzt hatte, gab es auch viele, die mich liebten.»

Wieder wurde sie verletzt. «Aber dieses Mal war ich vorbereitet. Das machte es nicht leichter, aber ich merkte, dass ich die Menschen mehr liebte, als dass ich von ihnen getrennt sein wollte.»

Sich an Jesus klammern

Natalie Runion verweist auf die Bibel, auf Johannes Kapitel 15. Dort sagt Jesus zu seinen Jüngern, dass er der Weinstock ist und sie die Reben. Wenn sie sich an ihn klammern, werden sie auch in unfruchtbaren Zeiten gute Früchte bringen.

Für Natalie Runion ist klar: «Wenn ich mit allem, was ich habe, an Jesus festhalte, auch wenn die Kirche und die Menschen mich verraten haben, dann verspricht er mir, dass er mich nie verlassen wird. Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass es zu Ende geht, erinnere ich mich daran, dass Jesus für mich am Kreuz geblieben ist.»

Ein Geschenk des Herrn

Natalie Runion glaubt, dass Gott christliche Seelsorger gebraucht, um Jesu Hände und Füsse zu sein, indem sie ihr Wissen und ihre Gaben dem Leib Christi zur Verfügung stellen: «Ich glaube, dass christliche Seelsorger ein Geschenk des Herrn sind, um uns zu helfen, durch psychische Probleme hindurchzugehen. Sie können uns durch Gebet, biblische Ratschläge und Fasten helfen.»

Natalie Runion hat ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben. «Viele haben mir gesagt: ‘Danke, dass du in Worte gefasst hast, was mein Herz nicht laut sagen konnte.’» Sie stellte fest, dass es sich um ein weltweites Problem handelt. Es sei wichtig, die Menschen zu Jesus zurückzuführen und sie zu ermutigen, einander und die Gemeinschaft auch in ihrem Schmerz zu lieben. «Ich bete, dass wir alle Vergebung, Heilung und Versöhnung finden, damit wir dem Missionsbefehl folgen und das Evangelium in eine verlorene Welt bringen können.»

Zum Thema:
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Kolumne von Sam Urech: Ich bin enttäuscht von Gott

Autor: Anita Laryea / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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